Rindertalg eignet sich sehr gut als Fett in der Seife. Als Anteil kann man 30 - 70 % der Fettmenge empfehlen. Rindertalg ergibt harte, weisse
Seife mit schönem Schaum.
Vielen Menschen mag es widersprechen, tierisches Fett in der Seife zu haben. Das Tier wurde ohnehin geschlachtet. Das Fett würde weggeschmissen werden.
Ich empfinde es als sinnvolle Verwertung.
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Mit etwas Glück kann man fertigen Rindertalg bei einem Bauern kaufen. Fett, das man erst "auslassen" muss, ist da schon eher zu bekommen. Um daraus Rindertalg zu erhalten wird folgendermassen vorgegangen: |
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1.) Rinderfett geschnitten: Mit einem scharfen Messer wird das Fett kleinwürfelig geschnitten. |
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2.) Das Rinderfett wird langsam erhitzt: Das Fett wird in einen Topf mit möglichst großem Durchmesser gegeben und nun am Herd bei niedriger Temperatur ganz langsam erhitzt. Das Fett darf dabei nicht so heiss werden, dass es zu rauchen beginnt. Je heisser, umso stärker wird der Geruch vom fertigen Rindertalg. (Und das sollte man tunlichst vermeiden...). Wenn das Fett beginnt, glasig zu werden, ist das ein Zeichen, dass die richtige Temperatur erreicht ist. |
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3.) Der Rückstand - die "Grammeln" Wer Grammeln vom Schwein kennt, weiss, wann der Vorgang beendet ist. Für alle anderen: Den flüssigen Talg durch ein Baumwolltuch filtrieren und den Topf mit dem Fett wieder auf den Herd stellen. Wenn das Fett geschrumpft ist und bräunlich wird (siehe Bild daneben) und kaum noch flüssiger Talg entsteht, dann ist die Arbeit getan. Die "Grammeln" sind theoretisch essbar. Der Geschmack ist aber nicht überwältigend. Meine haben die Hühner bekommen. Die haben sich gefreut. Ansonsten zum Biomüll mit dem Zeugs. |
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4.) Rindertalg heiss Der Rindertalg wird durch ein Baumwolltuch gefiltert und in einen Behälter gegossen. |
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5.) Rindertalg kalt Kühl stellen oder (wenn nicht in absehbarer Zeit aufgebraucht wird) einfrieren. Der Rindertalg wird sehr hell bzw. hell cremefarben. Wenn beim Auslassen nicht zu heiss gearbeitet wurde, dann riecht er nur dezent nach Rind. Beim Verseifen verschwindet der Geruch meines erachtens komplett. |
Wer Rindertalg nicht in seiner Seife haben möchte, der kann auch Meisenknödel daraus machen:
In den leicht erstarrten Talg Sonnenblumenkerne und anderes Vogelfutter einrühren, Knödel formen und dann erstarren lassen (am besten im Kühlschrank).
Die Knödel können natürlich auf Vorrat hergestellt und eingefrohren werden. Halten auch bis zum nächsten Winter!
Das selbe kann man natürlich auch mit Kamelfett machen ;-)
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330 g Kamelfett |
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1.) Kamelfett geschnitten: Beim Aufschneiden des Kamelfettes war ich überrascht, wie fein und geschmeidig und rein das Kamelfett ist. |
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2.) Kamelfett würfelig geschnitten: Es war weich und ließ sich leicht und angenehm schneiden - und die größte Überraschung war: es roch überhaupt nicht kräftig und stark nach Kamel sondern fein und süss - nach Milch! |
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3.) Der Rückstand - die "Grammeln" Mein Mann hat sie gekostet. Schmecken süss. Ich hab sie nicht gekostet... |
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4.) Kamelfett kalt: Das Kamelfett wurde nach dem Erkalten wunderbar reinweiß, nicht so fest wie Rindertalg und roch immer noch angenehm süsslich nach Milch. |
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5.) Seife: Daraus entstanden ist eine Seife. Mit Kameltrockenmilch. Das genaue Rezept und das Hautgefühl nach dem Anwaschen gibts hier: |